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Daten zum gesunden und sicheren Aufwachsen von Kindern

Die Internetseite „Daten zum gesunden und sicheren Aufwachsen von Kindern“ stellt aus unterschiedlichen amtlichen Statistiken Grundauswertungen und Analysen zu Lebenslagen und Gesundheit junger Kinder sowie zu staatlichen Unterstützungsangeboten für deren Familien, aber auch zum Umfang von Gewalt und erfolgten Schutzmaßnahmen zusammen. Dabei werden nur solche Quellen berücksichtigt, die regelmäßig, flächendeckend und über die jeweilige ganze Grundgesamtheit Daten erheben. 

Die Erstellung der Seite erfolgte im Rahmen eines Projektes zur Entwicklung eines Indikatorenmodells Frühe Hilfen. Das daraus abgeleitete Indikatorenset zur Unterstützung der kommunalen Planung und Steuerung wurde 2024 publiziert. Das Projekt wurde vom Nationalen Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) aus Mitteln der Bundesinitiative Frühe Hilfen des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert. Die Aktualisierung der Seite (zuletzt 2024) wurde vom NZFH aus Mitteln der Bundesstiftung Frühe Hilfen gefördert. 

Anzahl der Säuglinge und Kleinkinder deutlich gesunken

2,3 Millionen Kinder unter 3 Jahren lebten 2023 in Deutschland

Nach der Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Grundlage des Zensus 2011 lebten zum Jahresende 2023 in Deutschland insgesamt 2.266.682 Kinder unter 3 Jahren. Damit ist die Zahl der Kinder in dieser Altersgruppe im Vergleich zum Vorjahr um nahezu 4% gesunken. Dieser Rückgang, der bereits seit 2019 zu beobachten ist, hat sich deutlich beschleunigt und spiegelt den seit 2017 feststellbaren Geburtenrückgang wider.

Besondere Rolle des Gesundheitswesens für den staatlichen Schutzauftrag bei den Jüngsten

Knapp jede fünfte Gefährdungseinschätzung für Säuglinge geht auf Akteur:innen des Gesundheitswesens zurück

Im Hinblick auf den staatlichen Schutzauftrag kommt dem Gesundheitswesen – darunter Hebammen und Ärzt:innen – eine besondere Bedeutung zu. Im Erhebungsjahr 2023 wurde knapp jede fünfte Gefährdungseinschätzung gemäß § 8a SGB VIII für ein unter 1-jähriges Kind durch einen Akteur des Gesundheitswesens angestoßen. In diesem Zusammenhang spielen die Früherkennungsuntersuchungen (U-Untersuchungen) eine wichtige Rolle.

Trend steigender Fallzahlen bei Gefährdungseinschätzungen setzt sich nach der Pandemie fort

Die neuesten Daten zeigen nach den Rückgängen während der Pandemie eine erneute Zunahme der Fallzahlen bei unter 3-Jährigen

Während der Pandemiejahre wurden bei Säuglingen und Kleinkindern rückläufige oder stagnierende Fallzahlen bei Gefährdungseinschätzungen, vorläufigen Schutzmaßnahmen und erzieherischen Hilfen verzeichnet. Wahrscheinlich sind diese Entwicklungen auf die allgemeinen Kontaktbeschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie zurückzuführen. In den jüngsten Daten (2023) zeigen sich jedoch wieder deutliche Zuwächse bei den Gefährdungseinschätzungen für Kinder unter 3 Jahren.

Frühe Hilfen

"Frühe Hilfen sind ein neues, die bestehenden Sozialleistungssysteme ergänzendes und verbindendes Versorgungselement für werdende Eltern sowie Familien mit Säuglingen und Kleinkindern in Deutschland." (Bundesinitiative Frühe Hilfen, Bericht 2016, S. 5).

Frühe Hilfen erfordern die Zusammenarbeit und Vernetzung unterschiedlicher Akteure, insbesondere aus Kinder- und Jugendhilfe, Gesundheitswesen, Schwangerschaftsberatung, Frühförderung und der flankierenden materiellen Unterstützung im Rahmen der Grundsicherung.

Frühe Hilfen haben in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Mit dem Inkrafttreten des Bundeskinderschutzgesetzes wurden sie 2012 auch gesetzlich verankert. Die Bundesstiftung Frühe Hilfen unterstützt mit mindestens 51 Millionen Euro jährlich Bundesländer, Städte, Landkreise und Gemeinden sowie das NZFH bei ihrem Engagement für die Frühen Hilfen. 

Literatur

  1. Nationales Zentrum Frühe Hilfen (Hrsg.): Bundesinitiative Frühe Hilfen. Bericht 2016. Köln.